Vergangene Woche stieß ich auf einen inspirierenden LinkedIn-Beitrag, der eine interessante Frage aufwarf: "Wie schädlich ist es für den Lebenslauf, wenn ich nur 1,5 Jahre in meinem ersten Job arbeite?" Die Diskussionen und Reaktionen, die darauf folgten, führten zu einem klaren Trend:
💬 In der heutigen Arbeitswelt wird ein möglichst vielfältiger Lebenslauf geschätzt und sogar empfohlen.
💬 Es ist durchaus akzeptiert und manchmal sogar erwünscht, alle 1-3 Jahre den Arbeitgeber zu wechseln, um verschiedene Erfahrungen zu sammeln.
💬 Langjährige Tätigkeiten bei einem einzigen Unternehmen werden zunehmend als Stillstand angesehen und passen weniger in die heutige Zeit.
Als ich diese Beiträge las, fühlte ich persönlich - und auch im Hinblick auf die Sinnorientierung - eine gewisse Unruhe. Es schien, als würde die Betriebszugehörigkeit zu einem entscheidenden Kriterium für die Bewertung eines Lebenslaufs werden. Doch ist das wirklich gerechtfertigt? Ist es fair, Menschen aufgrund ihrer Treue zu einem Unternehmen zu beurteilen, ohne dabei die Qualität und den Mehrwert ihrer Arbeit zu berücksichtigen?
Die Reflexion über die Bedeutung der Betriebszugehörigkeit und ihre Auswirkungen auf den Lebenslauf hat mich dazu veranlasst, noch tiefer über die Vielfalt der Karrierewege und die individuellen Umstände nachzudenken.
Ich, für meinen Teil, arbeite 11 Jahre beim gleichen Arbeitgeber. Doch diese lange Zeit hat keineswegs Stillstand bedeutet. Im Gegenteil, während meiner Zeit im Unternehmen habe ich eine Fülle von Erfahrungen gesammelt und mich ständig weiterentwickelt.
➡️ Ich leite kontinuierlich anspruchsvolle Projekte (in Teilzeit) und bringe meine Expertise und neue Ideen ein, um diese voranzutreiben. Dabei habe ich gelernt, flexibel zu sein und mich schnell an wechselnde Anforderungen anzupassen.
➡️ Dank meines Netzwerks habe ich regelmäßig die Möglichkeit, interessante neue Kundinnen und Kunden zu treffen und spannende Projekte zu realisieren. Diese Vielfalt an Aufgaben und Herausforderungen hat meinen Horizont erweitert und meine Fähigkeiten gestärkt.
➡️ Durch die Zusammenarbeit mit meinenKolleginnen und Kollegen kann ich mich regelmäßig in neuen Themenfeldern als Experte positionieren und meine Fähigkeiten weiter ausbauen. Der Austausch mit unterschiedlichen Hintergründen und Erfahrungen hat meinen Blick auf die Dinge verändert und mich zu neuen Perspektiven inspiriert.
➡️ Gleichzeitig betreibe ich mein eigenes Business und entwickle mich auch in diesem Bereich kontinuierlich weiter. Diese zusätzliche Verantwortung hat mich dazu gebracht, meine Zeit und Ressourcen effektiver zu nutzen und meine Fähigkeiten im Bereich Selbstmanagement zu verbessern.
Zusammengefasst ist wichtig anzuerkennen, dass jeder Mensch eine einzigartige Reise durch sein Berufsleben macht, und es sollte Raum für unterschiedliche Wege und Erfahrungen geben, die zu einem erfüllten und sinnerfüllten Arbeitsleben führen können. Letztendlich liegt es an uns, die Vielfalt der Karrierewege zu würdigen und die Menschen nicht nur nach starren Kriterien zu beurteilen, sondern ihre Fähigkeiten, Erfahrungen und Leistungen in ihrer Gesamtheit zu betrachten.
Für mich zählt nicht die Dauer der Betriebszugehörigkeit, sondern vielmehr die Qualität und der Mehrwert, den man während dieser Zeit schafft. Es geht darum, wie man die Zeit seiner Tätigkeit nutzt, um sowohl persönlich als auch beruflich zu wachsen und einen Beitrag zu leisten.
Wie denkt ihr darüber? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder seht ihr die Betriebszugehörigkeit anders? Ich bin gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen!
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